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Wiener Walzer

Herkunft, Namensbedeutung:
Der Walzer geht aus dem Deutschen Tanz, dem Ländler hervor und deren regionale Varianten. Der Name kommt vom deutschen Wort "walzen" was auch "sich drehen" bedeutete.

Geschichtliches:
Der Walzer hat die längste Tradition, denn seine Vorläufer gehen in das 13. Jahrhundert zurück. Über Jahrhunderte weiterentwickelt, wurde der Drehtanz im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts besonders im österreichisch-bayrischen Raum ausgeprägt. Bereits 1754 wurde in einer Wiener Stegreifkomödie eine Tanzszene als "Walzer" bezeichnet. 1786 wurde in Wien auf der Opernbühne der erste Walzer bei der Uraufführung von "Una cosa rara" getanzt, der eine Walzerbegeisterungswelle auslöste. Mit diesem Stück wurde der eigentlich ländliche Typ des Walzers von den Städtern übernommen. Somit änderte sich der Charakter des Tanzes in musikalischer und choreografischer Hinsicht. Das Tempo wurde beschleunigt, hüpfende Schritte durch Gleitschritte ersetzt. Auf diese Weise wurde ein Tanzstil erreicht, mit dem der Walzer die Ballsäle eroberte und schließlich von der Gesellschaft aufgenommen wurde. Wegen der ständig kreisenden Bewegungen galt er zeitweilig als "ungezügelt" und wurde am preußischen Hofe 1794 verboten! Auf dem Wiener Kongress (1815), nicht zuletzt durch Engagements von Komponisten wie Johann Strauß, erlebte der Walzer wahre Triumphe, die ihn weltweit bekannt machten und ihm seine klassische Ausprägung gaben. In dieser Zeit wurde Wien zur Walzerstadt. In Deutschland wurde er 1932 ins Turnierprogramm aufgenommen. Selbst in der heutigen, modernen, Zeit wird er sehr gerne getanzt und wird durch Modetänze nicht verdrängt. Auf Hochzeiten ist der Wiener Walzer auch der Tanz mit dem ein Brautpaar die Tanzfläche eröffnet.

Wie wird der Wiener Walzer getanzt?
Der Wiener Walzer gehört zu den Rundtänzen, man beachte daher unbedingt die Tanzrichtung. Der Herr steht mit der Front in Tanzrichtung, die Bewegungen gehen vorwärts, oder es wird rechts bzw. links herum gedreht. Es ist wichtig, dass Sie die Drehungen korrekt ausführen, sonst landen Sie in der Mitte oder an der Wand. Er ist geprägt durch starke Höhen und Tiefen. Der Reiz des Wiener Walzers liegt nicht im Figurenmaterial, sondern im berauschenden Körperschwung. Die Musik ist schnell fließend und temperamentvoll schwingend. Der Wiener Walzer erfordert erfordert enorme Kondition, da jede Vierteldrehung exakt 90° Grad, jede Achse somit 180° Grad betragen sollte.

Taktart: 3/4 Takt
Tempo: 56 - 62 Takte pro Minute
Turniertempo: 60 Takte pro Minute